Was ist Erwachen? Was ist Selbsterkenntnis?

Wie ist das mit dem Erwachen? Was ist Selbsterkenntnis? Kann man es feststellen? fragte mich eine Klientin.

Die Frage nach dem Erwacht sein, „bin ich erwacht“ ist ein westliches Phänomen.

Bist du schon erwacht? – Wer will sich die Antwort anmaßen? Wer lässt sich denn schon beurteilen? Das Selbst, das ich bin, ist nie nicht erwacht. Es geht nicht um eine Beurteilung, sondern um die Erkenntnis, dass ich eben nicht diese Person bin. Es gibt kein Erwachen, kein Vorher, Nachher. Meine Natur ist Sat Chit Ananda, erwachtes süßes Sein. Das ist eine Tatsache.

Viele westliche Gurus füllen mit dieser Frage ihre dicken Geldbeutel und machen ihre Schülern abhängig, oder versuchen es zumindest. Zumindest wollte einer der westlichen Gurus mir dies erfolg-los einreden.

Trotzdem ist da noch eine Person, die eigentlich nicht wirklich existiert, die aber die Voraussetzung ist, in der Welt zu sein. „Diese“ bin ich nicht. Dafür ist ein klares Teaching, ein Lehrer, ein Guru hilfreich. Für mich ist es Advaita Vedanta, das Wissen der Rishis, so wie es in den Veden gelehrt ist. Wenn wir am anderen Ufer sind, kann der Guru und das Teaching zurück gelassen werden.
Aber warum sollte der Guru zurück gelassen werden? Auch, wenn der Schüler selbst Lehrer ist – ich Lehrer ist, sind wir verbunden, weil unsere Natur Nicht-Zweiheit ist. Der Guru, so wie ihn erfahre, ist Liebe, ist Unterstützung, ist Wissen, dass ich das Selbst bin, das nicht erreicht werden kann.

Warum haben Westler Angst vor einem klaren Teaching und Guru aus der Tradition?

Es gibt keine erleuchtetes Einzelwesen. Das Selbst ist Gott, in seiner manifesten und unmanifesten Form. Ich bin Gott. Ich bin die Quelle. Ich kann sie nicht erfahren, erreichen, ich bin sie schon. Das ist das Wissen, die Erkenntnis, die sich im Moment für die Person manifestiert. In Fels gehauen ist, nur das Selbst ist. Alles andere ist Traum.

Damit hört auch die Unsicherheit und das Ungenügen als Person auf, meine Begrenzungen als Person, meine Beurteilungen, meine Angst, meine Zweifel, mein Gefühl nicht zu richtig zu sein. Alles ist als unwahr / relativ wahr erkannt. Ich bin und bleibe, das was den Körper, die Emotionen und den Geist mit Bewusstsein bewusst und lebendig macht, nicht an diese Person gebunden, ich bin das, was dieses gesamte Universum ins Manifeste projiziert. Dies ist gelebte Freiheit. Freiheit ist ein unumstösslicher Fakt.

Die Vision der Non-Dualität will verstanden und gelebt sein. Sie will sich jetzt hier in diesem Moment entfalten, denn sie manifestiert sich sowieso. Sie ist Gesetz. Halbe Sachen haben mich nie interessiert. Deswegen ist Dhyana Eva weiter gegangen, ist ich, dieser Body-Mind-Sense-Komplex gegangen ohne zu gehen. Der Durst wurde im kühlen Verständnis der Vedanta gestillt, die heisseste Liebe ist.

Vorheriger Beitrag
Wie geht Leben? – eine kurze „Gebrauchsanweisung“
Nächster Beitrag
Diese Entdeckung hat mein Leben total verändert!

Archiv

Call Now Button