Familienstellen Paarbeziehung Eva Reuter - Paarbeziehung Trauma

Paarbeziehung – jenseits von Trauma?

Paarbeziehung, jenseits von Trauma und jenseits von Schmerz – viele Menschen wünschen sich das. Sie tun meist vieles dafür und stranden damit dennoch im Alltag. Oft ist es buchstäblich die nicht zugeschraubte Zahnpastatube, die Unstimmigkeit, Konflikt und Streit mit sich bringt. Viele Paare trennen sich schon kurz nach dem Honeymoon, noch bevor eine tiefere Begegnung möglich gewesen wäre.

Vision und Werte in der Paarbeziehung

Gibt es für dich Visionen oder Werte, die für das Gelingen deiner Paarbeziehung zuträglich sind? Wie kannst du deine innere Landkarte verändern, so dass du besser für dich sorgen kannst? Wie bringst du mehr Gewahrsein und mehr Stabilität in dein Beziehungserleben?

Welche Verträge, hast du mit deinem Partner geschlossen?

Forderungen in der Paarbeziehung

Unter der Oberfläche eines jeden Menschen schlummern meist nicht ausgesprochene Erwartungen. „Ich will, dass du für mich da bist!“, „Ich will, dass du mir zuhörst!“, „Du sollst mich lieb haben!“, „Du sollt mich glücklich machen!“, „Ich will dies, aber das nicht!“, oder „Ich brauche Abstand!“. Die Liste liesse sich endlos fortführen.

Forderungen an den Partner sind in der Regel Ausdruck eines nicht erwachsen gewordenen inneren Kindes. Eines Kindes, das immer noch wartet, dass die Eltern alles für es tun. Und die in der Kindheit nicht erfüllten Forderungen werden jetzt auf den Partner verschoben. Anstatt sich selbst zu halten, sich selbst gut zu versorgen und lieb zu haben, wird die Erfüllung dieses Wunsches jetzt vom Partner gefordert. Gibt er dieser Forderung nach, wird zum Erfüllungsgehilfen eines Kindes, das sich weigert erwachsen zu werden!

Austausch zwischen Geben und Nehmen

In einer Paarbeziehung geben die Partner freiwillig. Und in der Regel freuen wir uns, wenn wir unserem dem Partner etwas geben können. Geschieht dieses Geben jedoch als Manipulationsversuch oder aus einem Zwang heraus, weil es vom Partner eingefordert wird, verkümmert der sich gegenseitig befruchtende Austausch. Und die Partnerschaft kommt insgesamt in die Schieflage.

Wenn du hier etwas für dich tun möchtest, wenn du dich frei machen möchtest für den Partner oder die Partnerin, hilft dir das Familienstellen. Es zeigt dir die Ursachen für die Schwierigkeiten der Beziehung; warum deine Eltern vielleicht nicht für dich da sein konnten. Und warum du dadurch nicht gelernt hast, für dich zu sorgen. Wenn wir dann erwachsen werden, wenn unsere Kind-Anteile nachreifen dürfen, können wir von unserer Opferrolle Abschied nehmen. Und alles das für uns selbst tun, was wir vom Partner und manchmal auch generell vom Leben für uns eingefordert und nicht bekommen haben.

Schmerzkörper – Summe aller Traumatisierungen

Unter der Oberfläche sitzen ebenfalls die noch nicht verdauten Emotionen. Unerfüllte Wünsche, Sehnsüchte und Zurückweisungen führten zu Frustration, Angst, Verblendung, Ärger, Aggression und Wut. Die Mutter, die dich zurück gewiesen hat oder der Vater, der keine Zeit für dich hatte. Diese mit den entsprechenden Situationen verbundenen Gefühle sind in uns gespeichert.

Plötzlich wird etwas getriggert. Ein falsches Wort, eine falsche Geste sind häufig der Auslöser. Und dann sind die alten Gefühle wieder da: Hilflosigkeit, Selbstabwertung, Fremdabwertung, Unterwürfigkeit oder Wut, manchmal auch Versteinerung. Es ist dann, als würde ein Film ablaufen. Er entzieht sich deiner Kontrolle. Wie ferngesteuert stehst du neben dir. Du kannst auch nicht eingreifen und es beenden. Innerlich stehst du wie unter Zwang. Ein Drama beginnt, das weiteres Drama nach sich zieht. Verletzung und Schmerz werden verursacht, die weitere Verletzung und Schmerz nach sich ziehen.

Auch der Partner wird ins Geschehen mit eingebunden.

Paarbeziehung jenseits von Trauma – sich mit dem Schmerzkörper anfreunden

Als Schmerzkörper bezeichnen wir die Gesamtheit aller unserer Verletzungen und Traumatisierungen, die in uns schlummern. Diese können deiner eigenen Biographie entspringen oder es sind systemische oder kollektive Traumatisierungen.

Der Schmerzkörper gehört zu uns. Du kannst nicht vor deinen Gefühlen davon laufen oder sie ausknipsen. Aber du kannst beginnen zu fühlen. Dabei bleibst du in der Wahrnehmung ohne dich mit den Gefühlen zu identifizieren. Oder in die Geschichte einzusteigen. Oder einen Schuldigen zu suchen. Ohne den Partner zu verurteilen oder dich selbst zu verurteilen.

Wenn du die Aufladung des Schmerzkörpers spürst, wenn du beginnst, ihn einfach nur bezeugend wahrzunehmen, verliert er langsam die Macht über dich. Nach einer Weile enthüllt er dir auf einer tieferen Ebene seine Geheimnisse. Dann beginnst du langsam zu verstehen. Dann können die Traumata schließlich heilsam aufgearbeitet werden.

Gelingende Paarbeziehung jenseits von Trauma

Eine Paarbeziehung setzt voraus, dass du für deinen Partner verfügbar bist. Ihr Gelingen setzt voraus, dass du deine Forderungen zurück nimmst und dass du deinen Schmerzkörper zu „managen“ beginnst. Eine Paarbeziehung setzt auch eine vertiefende Selbstwahrnehmung voraus. anstatt den Fehler immer wieder beim Partner zu suchen, beginnst du, nach Innen zu schauen. Und dich ganzheitlich fühlend wahrzunehmen. Dann kannst du dir kontemplatives Handwerkszeug erwerben.

Paarbeziehung jenseits von Trauma

Die Partnerschaft lässt dich reifen. Sie macht dich als Person „ganz“.

Paarbeziehungen und Familienstellen:

Zum Aufarbeiten der zugrunde liegenden Traumatisierungen in der Paarbeziehung

Paarbeziehungen setzen voraus, dass du die Mutter genommen hast.
Paarbeziehungen setzen einen Austausch von Geben und Nehmen voraus.
Paarbeziehungen setzen voraus, dass du deinen früheren Partnern und den dazu gehörigen Kindern, auch den Abtreibungen, in deinem Herzen einen Platz geben kannst.

Ausbildung Familienstellen erlernen aus der erwachten Perspektive: Modul sechs Paarbeziehungen und  Gegenwärtigkeit

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