Familienstellen ist wie Weihnachten

Stell dir vor du zündest eine Kerze an. An einem Weihnachtsbaum, die erste. Das Licht erhellt. Du läßt es in dich hinein, es erhellt dein Inneres. Und wie bei einer Familienaufstellung blickst du in eine zeitlose Zeit und andere Wirklichkeit. 

 

Du siehst Personen, die dir vielleicht vertraut sind und die du liebst. Als erstes siehst du deine Mutter. Du schaust sie an. Ohne Geschichte. Ohne Bewertungen. Ohne Forderungen. Und vielleicht siehst du sie jetzt das erste Mal wirklich.

Du blickst in ihre Augen. Liebe Mama. In ihnen erkennst du das Gute und Schlechte, das Hilfreiche und Belastende, die Freude und den Schmerz. Du nimmst wahr. Auch dass deine Mutter verstrickt gewesen ist. In ihrer Familie, in ihrer Zeit. Mit ihrem Lieben. Sie konnte nicht anders. Sie konnte nur so sein, wie sie war. 

Und langsam verliert sich die Vorstellung – deine Vorstellung – dass etwas hätte anders sein können als es war. 

Dann zündest du die nächste Kerze an. Du siehst jetzt deinen Vater. Groß, stattlich, schön. So schön wie Väter eben sind. Schaust ihn an. Stolz, als Kind. Lieber Papa. Und siehst das Gute und Schlechte, das Hilfreiche und Belastende, Schuld und Unschuld. Im sanften Schein der Kerze. Auch er war verstrickt. In seiner Familie, in seiner Zeit. Mit seinem Lieben. Er konnte nicht anders. Er konnte nur so sein, wie er war. 

Hätte er anders sein können? Hätte er besser oder liebevoller sein können? Hätte etwas anders sein können? Nein.

Und ist es nicht gerade das Belastende, Schwere, Konflikthafte, Traumatische, das dich zu der Frau, zu dem Mann macht, der / die du heute bist? Du nimmst jetzt die Herausforderung an. Du nimmst das Leben so wie es ist.

Du zündest weitere Lichter an. Siehst jetzt deine Großeltern auf beiden Seiten. Liebe Oma, lieber Opa. Siehst vielleicht auch Krieg, Holocaust, Vertreibung, Gewalt. Liebe Oma, lieber Opa. Ich gebe euch die Ehre.

Und sanft erhellt die Sonne den Horizont und auch die noch dunklen Schatten der Vergangenheit. Licht scheint. Die Welt ist wie sie ist. Wir alle sind eingebunden in gut und schlecht. In Opfer und Täter. In Unschuld oder Schuld. Es ist ein Kampf. In dir. Kollektiv. Im Universum. Wer gewinnt? 

Entzündest noch ein Licht. Du schaust jetzt auf deinen Partner oder Partnerin. Lieber Mann, liebe Frau. Vielleicht auch auf die Kinder. Liebe Kinder. Besonders auf die, die Fehlen. Die früh verstorbenen, abgetriebenen oder weg gegebenen Kinder. Und auf das eigene „innere Kind“. Den Schmerz. Du sagst: „Ihr Lieben. Ich gebe euch die Ehre“.

Heute hast du eine Wahl. Du kannst es jetzt in der Gegenwärtigkeit anders machen. W I E D E R  G U T  M A C H E N. Du hat die Wahl, nicht ob, sondern wie du dich beziehst. Nämlich liebend und frei.

Das eigene Innere, das  Bewusste, Licht-volle das scheint. Es IST hell. Es weiss von Verstrickung und Liebe. Von Hass und Freiheit. Von Leid und Freude. In stockdunkler Nacht sieht das Licht, das du bist. 

Am 30. und 31. Januar geht es weiter mit dem Familienstellen Seminaren. Wir freuen uns auf dich im neuen Jahr.

Familienstellen Arbeitskreis Online!

Der letzte Familienstellen Arbeitskreis am 22. Dezember um 17.30 Uhr findet corona bedingt online statt. Es ist die einmalige Gelegenheit für Menschen von ausserhalb live dabei zu sein. Mit der Anmeldung schicken wir dir den Link zum Einwählen mit.

Wir wünschen dir ein besinnliches Weihnachtsfest

Eva und Franz

Vorheriger Beitrag
Ist das Familienstellen am Ende? Familienstellen in Zeiten von Corona
Nächster Beitrag
Abschied von der Weiterbildung Familienstellen

Archiv

Call Now Button