Streiten, aber richtig!
Denn oft passiert es, daß sich beim Streiten sofort alte Gefühle in die Auseinandersetzung mischen. Der andere sagt etwas, was mich verletzt, was den alten Schmerz wieder hochholt, wo ich mich bei Mama oder Papa nicht gesehen gefühlt habe.
Und meistens geschieht beim Gegenüber etwas Ähnliches. Dann „streiten“ zwei Kinder, jedes möchte endlich gesehen werden, beachtet werden, wertgeschätzt.
Wie kann man dann zurück finden zu einem konstruktiven Sich Begegnen?
Wir müssen, ja müssen ist hier richtig, wir müssen uns den Bedürfnissen dieser Kinder noch einmal zuwenden. Dem Schmerz, der Wut, die daraus entstanden ist. Die oft unterdrückt wird und dann in Streitsituationen wieder aufpoppt. Nicht die Erwachsenen streiten sich inhaltlich, sondern Kinder streiten mit unbewussten emotionalen Verstrickungen.
Und hier bietet das Familienstellen ein unvergleichliches Mittel zur Veränderung! Es macht die unbewussten Bindungen bewusst, so daß sie ihre Wirkung verlieren. Frei von diesen Verstrickungen kann man dann endlich wirklich streiten – konstruktiv, nicht aus Verletzungen heraus.
Ich werde mir bewusst, was mich gerade triggert. Ich sehe beim Gegenüber das Bedürfnis, warum er oder sie sich so äussert. Ich sehe den Raum dazwischen, da wo wir uns begegnen, und kann dort in der Liebe bleiben. Lösungen finden, Kompromisse eingehen, Grenzen ziehen wo nötig. Streiten wird zum gemeinsamen Bemühen, Wahrheit und Wirklichkeit zu finden.
Auch wenn Streit nicht dein momentanes Thema ist, wenn es um andere Schwierigkeiten geht mit Beziehungen, Beruf, Erfolg, Gesundheit… usw., können wir gerne gemeinsam nach Lösungen schauen. Denn es ist immer möglich, auch bei festsitzenden emotionalen Kisten eine Verbesserung zu erreichen.
