Das Familienstellen
Seit über 25 Jahren unterstützen wir Menschen mit unserer Aufstellungsarbeit. Allerdings ist es weniger Arbeit als Berufung. Das Familienstellen ist immer neu, immer frisch, auch wenn man es hunderte Male praktiziert hat. Es braucht dazu so etwas wie einen „beginner’s mind“, Anfängergeist, eine Offenheit für das, was sich zeigen will. Wir lassen uns jedes Mal neu überraschen von den Lösungen, die sich zeigen oder den Veränderungsimpulsen, die daraus erwachsen.
Ebenfalls werden wir nicht müde, über das Familienstellen zu schreiben, um es Menschen ans Herz zu legen. Wenn du beispielsweise eine Schwierigkeit im Leben hast, etwas, was du schon lange mit dir rumträgst. Bei dem du vielleicht schon resigniert hast, daß du es einfach nicht hinkriegst es zu verändern. Dann liegt dem vielleicht etwas zugrunde, was nicht durch einfaches Nachdenken zu erkennen ist. Das Familienstellen ist eine sehr effektive Methode, um die Dynamiken dieser Schwierigkeiten zu erkennen. Um sie dadurch lösen zu können. Eine Aufstellung buchen…
Mehr als eine Methode
Das Familienstellen, wie wir es betreiben, ist jedoch darüber hinaus mehr als eine Methode. Das stille Familienstellen oder das Familienstellen aus der erwachten Perspektive oder das geistige Familienstellen, wie wir es auch bezeichnen mögen, ist eine innere Haltung. Eine Haltung, die wir auch unseren Teilnehmern vermitteln möchten. Es geht um eine Hinwendung zum Leben. Um ein Erkennen der Wirklichkeit. Und diese Wirklichkeit ist das Heute, das frei sein sollte von Verstrickungen.
Wir konnten unsere Arbeit jetzt auch in Nürnberg beginnen. Unser erstes Aufstellungsseminar war ergreifend. Berührende Schicksale mit Wirkungen über Generationen hinweg, in ihrer Lösung Halt und Kraft gebend. Wir können, so glauben wir, auch für die TeilnehmerInnen sprechen, wenn wir sagen, daß an diesem Tag viel Heilung geschah.
Was geschieht an so einem Tag? Was bewirkt das Familienstellen, wo führt es hin?
Was zu Beginn schon deutlich wird: Das Leben kommt ins Fliessen. Oft fliessen auch erst einmal die Tränen. Tränen der Rührung, der Liebe, die wieder in Bewegung kommt. Alte Verkrustungen lösen sich auf. Vorstellungen was gewesen ist oder was hätte sein sollen, machen Platz für eine unvoreingenommene Wahrnehmung der Gegenwart.
Das Familienstellen räumt auf mit falschen Vorstellungen. Das schliesst ein, daß auch Schmerzhaftes zum Leben dazu gehört. Daß wir daran wachsen dürfen. Ohne Widerstand gegen das was gefühlt wird, auch das Unliebsame, erfahren wir Einsichten, die uns zu einer neuen Größe bringen. Widerstand ist nur noch in einer hilfreichen Form da, um meine Grenzen zu wahren.
Warum jetzt aber die Überschrift „Das Ende der Einsamkeit“? Was hat das alles mit Einsamkeit zu tun?
Wenn ich eine gute Beziehung zu mir selbst habe, wenn ich im Reinen bin mit mir und meinen Beziehungen, meinem Handeln in der Welt – und darauf zielt das Familienstellen letztendlich ab – dann fühle ich mich nicht einsam, auch wenn ich alleine bin. Dann bin ich verbunden mit Allem und bleibe gleichzeitig unabhängig davon.