Wie geht Leben? – eine kurze „Gebrauchsanweisung“

Wie Liebe das Leben vereinfacht

Die meisten Menschen wissen nicht, was Liebe wirklich ist. Sie ist nicht das, was wir gemeinhin dafür halten. Sie ist kein Bedürfnis und auch kein Gefühl, obwohl sie letztendlich ein „gutes Gefühl“ erzeugt. Sie ist kein Geschäft, „ich geb dir meine Liebe, gib du mir deine Liebe“, obwohl durch die Liebe initiiert auch Austausch stattfindet.

Lass uns mal von einem Beispiel ausgehen. Obwohl dein Körper aus vielen Teilen zusammengesetzt ist, dem Kopf, dem Rumpf, den Armen und Beinen, den einzelnen Organen, den flüssigen und festen Anteilen, bis hin zu den vielen unterschiedlichen einzelnen Zellen, betrachtest du ihn als etwas, was „Du“ bist; etwas in was Du überall vorhanden bist als das, was diesen Körper überhaupt ausmacht, was ihm Leben und Sinn gibt.

Deshalb liebst du auch alle Teile dieses Körpers gleichermassen. Wenn du Kopfschmerzen hast, sagst du nicht: Ich kümmere mich um meinen Kopf, dass er nicht mehr weh tut, aber wenn etwas mit meinen Füssen passiert, das interessiert mich nicht. Alle Teile erfahren deine Zuwendung gleichermassen, du sorgst für alle und behandelst sie liebevoll.

Diese Sichtweise, dass der Körper eins ist, führt zu einer Liebe für alle Teile und zur Bereitschaft, für alle Teile da zu sein und ihnen Gutes zu tun. Und es führt auch zu der Bereitschaft zu verzeihen. Wie oft hast du dir beim Essen schon versehentlich auf die Zunge gebissen? Hast du die Zähne dafür jemals bestraft oder ausgeschimpft? Oder wenn dein Finger versehentlich ins Auge gefasst hat, hat er nicht – bildlich gesprochen – gleich „Entschuldigung“ gesagt und die Tränen aus den Augenwinkeln gewischt?

Dieses Beispiel zeigt, dass wir mit dem, wofür wir uns halten, hier also mit dem Körper, insgesamt liebevoll umgehen. Wir halten diesen Körper für uns selbst. Diese Liebe zum Körper ist somit Liebe zum Selbst. Wenn wir genau analysieren, können wir sehen, dass auch jede Liebe zu etwas anderem als diesem Körper letztendlich die Liebe zum Selbst ist.

Wenn wir eine Sichtweise entwickeln, die uns erlaubt zu sehen, dass alles miteinander verbunden ist, durchdrungen von einer einzigen Kraft, die du selbst bist, dann entwickelt sich Liebe zu allem, und eine Haltung von Geduld und Großzügigkeit.

Wahre Liebe entsteht dann, wenn du dich selbst in allem siehst. Wenn dieses Gefühl von „Ich“, das sich zunächst nur auf deinen Körper bezieht, ausdehnen darf; wenn du verstehst, dass du der Geist bist, der dieses gesamte Universum durchdringt, dann kannst du nicht anders, als alles was existiert auch zu lieben, wie du bisher deinen Körper geliebt hast.

Dieses Wissen, dass du alles bist, ist wahre Liebe. Es gibt keine andere wirkliche Liebe als diese Liebe zum Selbst. Du wirst sogar feststellen können, dass Liebe deine Natur ist, dass du Liebe bist.

Das einzige was dich davon abhält, Liebe zu sein, ist dass du immer noch glaubst, dass du dieses begrenzte Menschlein bist.

Wirkliche Liebe entsteht dann, wenn ich erkenne, dass ich das bin, was dieses ganze Universum durchdringt: Liebe, Stille, Frieden, Bewusstheit.

—————————————————————

Weitere Möglichkeiten, das Thema zu vertiefen:

Satsang, Zeit für Selbsterkenntnis

https://www.xmoves.de/advaita/stille-retreats-frankfurt/

https://www.xmoves.de/advaita/einfuehrung-advaita-vedanta/

Vorheriger Beitrag
Zerbrechen ist Heilung
Nächster Beitrag
Was ist Erwachen? Was ist Selbsterkenntnis?

Archiv

Call Now Button