(Ordnungen der Liebe I – bei Nicht-Ebenbürtigkeit)
Gelingen von Beziehungen allgemein:
1) Es muss eine Bindung vorhanden sein (Eltern/Kind oder sexueller Vollzug).
2) Zu jeder Beziehung gehört ein Ausgleich zwischen Geben und Nehmen.
3) Die Ordnungen der Liebe müssen gewahrt sein.
Zwischen Eltern und Kindern
1) Vater und Mutter müssen vorher von ihren Eltern genommen haben.
2) Vater und Mutter geben alles (alles was sie haben und was sie sind).
3) Sie können nichts zurückbehalten, nichts hinzufügen, nichts beliebig verändern.
4) Das Kind muss alles nehmen, denn es bekommt nichts anderes. Es nimmt also immer alles.
5) Das Kind kann nichts zurückweisen. Es kann die Gabe nehmen und ehren oder sie nehmen und im Inneren ablehnen. Dann fühlt es sich so an als ob es nichts genommen hätte.
Ordnungen in Beziehungen
1) Eltern haben Vorrang vor dem Kind.
2) Das erste Kind hat Vorrang vor dem zweiten, usw.
3) Geben geht nur zwischen Gleichberechtigten oder von oben nach unten (niemals umgekehrt).
4) Zwischen Eltern und Kindern besteht ein Gefälle, das niemals ausgeglichen werden kann.
5) Die Möglichkeit des Ausgleichs besteht in der Zeit, dass also die Kinder anderen oder ihren eigenen Kindern geben können.
6) Zur Ordnung gehört, dass die Frau dem Manne folgt.
7) Als Ausgleich dient der Mann der Frau. (Bei 6 und 7 gibt es Ausnahmen.)
Ordnungen der Liebe
- Eltern geben, Kinder nehmen
- Der Geber und Gabe werden geehrt
- Rangfolge: Wer früher da war, hat die Pflicht zu geben, wer später da war, hat das Recht zu nehmen
Störungen beim Geben und Nehmen:
1. Die Ordnung wird gestört, wenn ein Späterer anstatt zu ehren, geben will und ein Früherer nimmt wie ein Kind. Die Fließrichtung von Geben und Nehmen wird dabei umgekehrt. Das Kind erfährt das als Anmaßung und bestraft sich dafür.
2. Ablehnung eines Elternteils: Wenn bei einer Trennung ein Elternteil den anderen ablehnt oder z.B. haßt, übernehmen die Kinder oft die Gefühle des Elternteils der ablehnt oder haßt. In der Regel wird dann das Kind genau so wie der abgelehnte Elternteil. Die Gefühle müssen an den ablehnenden Elternteil zurück gegeben werden
3. Das Kind wird von einem Elternteil ins Vertrauen gezogen. Es nimmt den einen Elternteil und verweigert das Nehmen vom anderem. Lösung: es muß die Intimitäten vergessen.
Die Identität und die Kraft des Kindes erwächst aus dem Nehmen und Ehren beider Elternteile. Wird ein Elternteil ausgeklammert, ist das Kind nur halb. Das Kind „ist“ seine Eltern.
Das Nehmen der Eltern ist ein heilender Vorgang. Es ist unabhängig von den Eigenschaften beider. In der Regel stehen dann vom inneren Empfinden die Eltern, wenn sie genommen sind, hinter der Person.
4. Wer seine Eltern ablehnt, folgt ihnen heimlich. Jeder Elternteil bringt Vorstellungen aus seinem System mit. Setzt sich ein Elternteil mit seinen Regeln gegen den anderen durch, so folgt das Kind vordergründig dem Elternteil, der sich durchsetzt, hintergründig folgt er dem ausgegrenzten Elternteil und wird wie dieser. Lösung: Wenn Du so wirst wie … (der ausgegrenzte Elternteil), dann stimme ich dem zu. Bei Trennungskindern ist die Lösung: Ich freue mich, wenn du so wirst wie… (ausgegrenzter Elternteil).