Das Geistige Familienstellen
Beim geistigen Familienstellen wenden wir ein besonderes Schauen, das neutrale Schauen an. Wir unterlassen Projektionen, also wir schauen ohne Geschichte. Und lassen auch Beurteilungen, Bilder, Vorstellungen, Meinungen, Bewertungen, egal ob positiv oder negativ, beiseite. Das macht uns objektiv. Auf diese Weise sind wir gegenwärtig und in der Lage, Wirklichkeit wahrzunehmen.
Wirklichkeit führt uns über uns als Person hinaus. Sie orientiert sich an den Gesetzen, die dem Universum zu Grunde liegen. Beim Familienstellen sind es hauptsächlich die Ordnungen der Liebe. Und diese Wirklichkeit ist für jeden Menschen gleich. Wir leben alle in dem einen intelligenten und bewussten Universum. Bert Hellinger nennt es Geist. In der Yogaphilosophie oder Vedanta ist es Brahman.
Die innere Haltung
Beim geistigen Familienstellen verändern wir nicht andere Menschen oder die Welt. Wir verändern uns, so dass wir der Wirklichkeit mehr und mehr gerecht werden können. So dass wir mit der Zeit objektiv werden. Wir lernen dann, andere Menschen und das Leben so nehmen zu können wie es ist. Das ist ein innerlicher und spiritueller Vollzug, der uns mit der Zeit reifen lässt.
Wir weiten uns aber auch über unser persönliches Wertesystem, über das hinaus, was uns gefällt und das was wir haben möchten, und was uns andererseits Angst macht und was wir vermeiden möchten. Unser Schauen auf die Dinge wird neutral (unvoreingenommen).
Wie kommen wir in die volle Zustimmung zum Leben?
1) Einfaches Wahrnehmen und Bezeugen, von dem, was ist
2) Verzicht auf Vorstellungen, Erwartungen, Phantasien, innere Bilder, usw.
3) Verzicht auf Bewertungen von Gut und Böse, richtig oder falsch (neutrales Schauen)
4) Gegenwärtigkeit, die Öffnung zum Leben und zur größeren Realität
5) Gegenwärtigkeit, die Öffnung zu universellen Gesetzmässigkeiten und Ordnungen (Ordnungen der Liebe)
6) Anerkennen einer größeren Macht oder Kraft, die unpersönlich ist. Bert Hellinger nennt sie Geist, der hinter allem wirkt.
7) Verzicht darauf, etwas wissen oder kontrollieren zu wollen
8) Phänomenologie: Wir überantworten uns dieser Wirklichkeit, die uns in den Dienst nimmt und führt
8) Wir überantworten uns einer schöpferischen Wirklichkeit. In diesem Prozess gewinnen wir Einsichten, die kurz aufscheinen und sich uns wieder entziehen. Die schöpferische Wirklichkeit entspricht einer unpersönlichen Liebe.
Die Mutter und das Leben
Die Mutter hat eine besondere Kraft. Sie steht am Anfang des Lebens. Wenn wir im Einklang mit ihr sind, wächst daraus ein fruchtbares Gelingen. Unsere Beziehungen gelingen, so wie der Beruf und alle anderen Lebensvollzüge auch. Die Mutter steht fürs Leben und für die Fülle des Lebens.
Die Mutter hat bereits ihre Schuldigkeit getan, wenn sie uns geboren hat. Nach der Geburt sorgt das Leben für uns, und unsere Väter nehmen uns mit in die Welt.
Die Mama entlassen wir aus unseren Ansprüchen, und damit unsere Partner, Lehrer, Kinder, Freunde, etc.
Liebe Mama, ich danke dir, für das, was du mir gegeben hast. ich entlasse dich aus meinen Vorstellungen und Ansprüchen. Du bist frei und ich bin frei. Mein Leben kann jetzt gelingen und reich sein.
Die Mutter hat mit der Geburt des Kindes ihren Job getan. Die Weitergabe des Lebens ist vollständig. Ihr kann nichts hinzugefügt werden.
Der Vater und die Welt
Der Vater ist die große unterstützende Kraft, die uns mit in die Welt nimmt und uns die Welt zeigt. Diese Kraft hilft uns, Erfahrungen im Guten zu machen. Sie hilft uns, Meisterschaft im Umgang mit der Welt zu erlangen. Und ein weiterer positiver Aspekt – spielerisch der Welt zu dienen. Ich bin in der Welt, aber frei von ihr.
Was ist die Welt? Sie ist begrenzt und vergänglich wie unser Körper selbst und besteht aus einer Vielzahl intelligenter Gesetze und Ordnungen, die uns ermöglichen, ein reiches Leben zu führen. Wir kommen mit nichts auf die Welt und finden alles vor, was wir zum Leben brauchen.
Den Vater entlassen wir aus unseren Ansprüchen, und damit auch unsere Forderungen, irgendetwas könnte anders sein oder gewesen sein.
Lieber Papa, ich danke dir, für das, was du mir gegeben hast. ich entlasse dich aus meinen Vorstellungen und Ansprüchen. Du bist frei und ich bin frei. Meine Beziehungen zur Welt können jetzt gelingen und reiche Früchte tragen. Ich tue stets mein Bestes, im Einklang mit den größeren universellen Ordnungen und habe keine Kontrolle über das, was zurück kommt. Ich sehe, dass das Universum zahlreichen Gesetzen unterliegt, die letztendlich entscheiden, ob mein Handeln gelingt.