Der Streitwagen

In der Bhagavad Gita hat Arjuna seinen Freund Krishna gebeten, seinen Kampfwagen zu lenken. Neben allen anderen Bedeutungen dieser vielschichtigen Geschichte wird das Bild des Wagens auch dafür genommen, um die richtige Haltung auf dem „Kampfplatz des Lebens“ zu zeigen.

Fünf Pferde stehen für die fünf Sinne, die durch die Objekte der materiellen Welt angezogen werden. Ohne Zügelung traben sie wild drauflos und verfolgen ihre weltlichen Ziele. Gezügelt werden sie zunächst durch Manas, den Verstand, der die Sinneseindrücke koordiniert und in ein Gesamtbild stellt, mit Erinnerungen verknüpft und emotional bewertet.

Der Wagenlenker steht für unsere höhere Intelligenz, die jenseits von direkter Bedürfnisbefriedigung eine Ausrichtung hat, die auf Erkenntnis des Selbst (des Insassen des Wagens) abzielt. Bei vielen Menschen ist diese Buddhi wenig ausgeprägt bzw. wenig beachtet. Die Sinnesobjekte üben einen starken Reiz aus, die Pferde ziehen an den Zügeln und der Wagen bewegt sich von Objekt zu Objekt. Was meint, der Mensch bewegt sich von Bedürfnisbefriedigung zum nächsten Bedürfnis und verbringt damit sein Leben. Dies wird im Vedanta als Vergeudung dieser Inkarnation gewertet.

Jeder Mensch, der einigermassen bewusst lebt, wird merken, daß Befriedigung nicht von den Objekten kommt, sondern von der inneren Haltung im Leben; von der Ausrichtung auf den Wageninsassen (Atma), also auf den Sinn der Wagenfahrt. Was will ich in diesem Leben? Wozu dient mir dieser Körper mit seinen fünf Sinnen? Was ist meine Lebensaufgabe (falls es sie gibt)?

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