Frühere Partner würdigen

Frühere Partner würdigen

Wenn die neue Beziehung gelingen soll, ist es wesentlich, dass du deine früheren Partner würdigst.

Nur wenn die Geschichten zurück gelassen werden können – wenn Verletzungen, Vorwürfe oder Schuldgefühle angeschaut und aufgelöst sind – ist der Blick frei: Du kannst auf den früheren Partner ohne eine Geschichte schauen, ganz frisch und gegenwärtig. Und kannst ihm oder ihr den angemessenen Platz in deinem Herzen bzw. deinem System geben. Dadurch wird der Weg frei in eine neue Beziehung, die nicht von Altem belastet ist und die Raum bietet für weitere Entwicklung.

Die früheren Partner würdigen – eine Innenreise

Um diese Beziehungen zu klären, haben wir die folgende Trancereise entwickelt, die ihr im Zweier- oder Dreiersetting, so wie wir es in der Ausbildungsgruppe vermittelt haben, durchführen könnt. Den folgenden Text könnt ihr als Vorlage nehmen für die Trancereise. Dabei sind die Fragen nicht stur abzuarbeiten, sondern jeweils an der Situation des „Klienten“ auszurichten. Erfrage, um welche Person es sich handelt (lass dir den Vornamen sagen), ob es Kinder aus der Beziehung gibt und wer warum gegangen ist. Du kannst sie auch ohne Partner durchführen, indem du über die Trancereise meditierst und die Bilder jeweils in deinem Inneren entstehen lässt.

Der Raum der früheren PartnerInnen

„Schließe die Augen und lege dich bequem hin.“ (Hier kannst du eine Körperentspannung durchführen, wie wir sie bereits öfter gezeigt haben. Wenn du merkst, daß der Klient noch nervös ist, verlängere die Entspannung oder dehne die folgende Geschichte zur Tranceinduktion weiter aus.)

„Vor deinem inneren Auge nimmst du eine Treppe wahr, eine breite, weiße Treppe, die dich in die Tiefe führt. Langsam beginnst du sie Stufe für Stufe hinunter zu steigen. Das Tageslicht bleibt immer mehr zurück und eine sanfte Dunkelheit beginnt sich auszubreiten. Du kannst den Alltag jetzt hinter dir lassen und dich ganz auf die Erforschung dieser unteren Räume einlassen. Deine Augen gewöhnen sich an die Dunkelheit; es ist als ob du im Dunkeln sehen kannst. Du fühlst dich sicher und geborgen. Ein geräumiger weisser Gang öffnet sich jetzt vor dir. Weiter hinten siehst du eine große Tür. Du gehst auf die Tür zu. Und auf einem Bogen über dieser Tür steht geschrieben: „Raum meiner früheren Partner/innen“. Du weisst, dass du hier noch etwas zu erledigen hast und öffnest die Tür jetzt.“

Früheren Partnern begegnen

Du betrittst den Raum und siehst jetzt die betreffende Person. Einen Menschen, den du geliebt hast und mit dem du tief verbunden warst. Wer ist es? Kannst du die Person erkennen? Wie sieht die Person jetzt – in dieser Begegnung aus? Du beschreibst sie jetzt. Wie alt ist sie? Welche Kleidung trägt sie? Freut sie sich, dich zu sehen? Lächelt sie? Schaut sie freundlich? Glücklich? Erstaunt? Oder verstimmt? Wütend? Ärgerlich? Sauer? Schaut sie dich an? Wie fühlt sich dieser Kontakt gerade an? Und, was immer du jetzt wahrnimmst, du vergisst nicht, tief zu atmen. (Als KlientIn beginnst du, deine Wahrnehmungen mitzuteilen.)

Nach einer Weile gehst auf die Person zu und begrüßt sie: „Liebe/r …, ich bin es …“ (und du nennst deinen Namen). „Es ist schön dir zu begegnen. Danke, dass du da bist.“ Du schaust ihr in die Augen. Wie geht es dir dabei? Gibt es eine Situation, die noch offen und ungeklärt ist? Wenn ja, beginnst du jetzt diese Situation zu erforschen und zu beschreiben. Wenn alles geklärt ist: Was möchtest du ihr mitteilen? Schade, dass unsere Liebe nicht gehalten hat? Ich konnte nicht bleiben? Oder: Es hat weh getan? Mich hat es sehr verletzt? Schade, dass du gegangen bist? Ich bin immer noch wütend auf dich? (Welcher Satz passt für dich?) Vielleicht schuldest du dieser Person noch etwas? Ein Danke? Oder eine Anerkennung und Wertschätzung? Vielleicht eine Entschuldigung? Und du gleichst jetzt die Schuld aus. (Es tut mir leid, ich hab’s nicht besser hingekriegt. Ich war eine richtige Zumutung für dich.)

Kannst du sehen, wie dein Gegenüber reagiert, wenn es dich hört?

Durch die Augen des Partners sehen

Nimm jetzt deinen Atem zu Hilfe und atme dich hinüber in deinen Partner/ deine Partnerin, so daß du mit seinen oder ihren Augen auf dich selbst schaust. Wie geht es dir (als die andere Person)? Dein Gegenüber wie sieht es aus (du schaust als Partner oder Partnerin auf dich selbst)? Was möchtest du jetzt als früherer Partner mitteilen? Welche Situation ist für dich offen geblieben? Wenn es etwas gibt, beginnst du diese Situation erforschend mitzuteilen. Wenn es nichts mehr gibt: Schade, dass es nicht gehalten hat? Es tut mir leid, ich sehe dich jetzt? Mit hat es weh getan? Ich bin enttäuscht, wütend, verletzt? Du sprichst jetzt den Satz aus, der für dich passt. Wenn du noch etwas hinzufügen möchtest, dann tust du es. Vielleicht möchtest du dich bedanken: Schön dass du mich jetzt siehst. Danke. Was immer passiert ist, meine Liebe bleibt. In meinem Herzen hast du einen guten Platz. Und in unserer Tochter / unserem Sohn / unseren Kindern liebe ich dich weiter. Du bleibst immer meine erste, zweite, dritte Frau / Mann, etc.

Spüre noch einmal nach. Wenn es nichts mehr zu sagen gibt, atmest du dich zurück und schaust wieder durch deine eigenen Augen auf dein Gegenüber. Hat sich etwas verändert? Wie geht es dir, nachdem du diese Sätze gehört hast?“

Frühere Partner würdigen

„Vielleicht kannst du noch einmal Bezug nehmen, was dein Partner dir anvertraut hat. Und du kannst in einem kurzen bestätigenden Satz antworten. Dann bedanke dich, daß die Person sich gezeigt hat und verabschiede dich. Nimm dir noch etwas Zeit, nachzuspüren und das Erlebte zu integrieren. Dabei kannst du die Augen noch geschlossen lassen. (Hier kannst du dem „Klienten“ einfach etwas Zeit lassen.) Dann atmest du dich zurück ins Hier und Jetzt. Du kannst dich dehnen und strecken. Öffne deine Augen und komm ganz zurück hier zu mir in den Raum.“ Es empfiehlt sich, dem Klienten nach der Trance Zeit für sich zu lassen und wenig zu sprechen.

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