Arbeit mit Püppchen

Die Arbeit mit den Püppchen setzt eine gute Kenntnis der Systemdynamiken voraus. Durch Wissen und Erfahrung erkennst du, welche Personen wichtig sind, auf wen du achten musst, und welche Personen du „in dein Herz nehmen“ musst, das heisst, wessen Schicksal der Würdigung bedarf bzw. für wen du Mitgefühl entwickeln solltest. Denn es geht immer um Wertschätzung und Liebe, die allen beteiligten Personen in einer Situation gleichermassen zukommt. 

Eine gute Methode ist es, jeweils den Finger auf die zu erfühlende Figur zu legen und dann zu spüren, wie es dieser Person geht.

Den Sätzen kommt bei der Püppchenarbeit besondere Bedeutung zu, denn als Therapeut*in mußt du mehr als in einer Gruppenaufstellung Führung zeigen. Beim Vorgeben von anerkennenden oder lösenden Sätzen schaust du auf die Reaktionen des Klienten, ob er „mitkommt“. Falls du merkst, dass er oder sie im Kopf bleibt, ist es wichtig, ihm Sätze vorzugeben, die ihn ins Fühlen bringen können.

Oft sind das Sätze, die die Schwierigkeiten des Klienten anerkennen: Für mich war es sehr schlimm / es hat so weh getan / du warst einfach nicht da, ich musste alles alleine machen usw.

Es ist gut, langsam zu arbeiten und immer wieder sich mit allen Figuren auf dem Feld zu verbinden.

 

Aufstellungen mit Püppchen

1 Vorgespräch

2 Anliegen

3 Klären, was aufgestellt wird. Welches Thema, welche Personen?

4 Wie beim geistigen Familienstellen stellt man die beiden Personen stellvertreten durch Püppchen sich gegenüber

5 Einfühlen und eintunen in die beiden Positionen

6 Um welches Thema geht es?

7 Der Klient fühlt sich eine beide Positionen ein und gibt dazu Rückmeldung.

8 Hypothese: Was bringt die Lösung? Welche Personen müssen dazu kommen? Neue Personen als Püppchen dazu bringen. Was verändert sich dadurch? Welche Situation ist damit verbunden? Was muss anerkannt werden? Welche ausgeblendeten Themen kommen ans Licht? Welche Gefühle wollen gefühlt werden? Welches Schicksal will anerkannt sein? Aufstellungsleiter und Klient fühlen sich jeweils in die Position/Situation/Person ein. Solange weiter arbeiten, bis beide / alle Personen insgesamt stabil und geheilt sind. Man sollte jeweils aus der Perspektive der unterschiedlichen Personen heraus arbeiten.

9 Wenn eine Person Erfahrungen integriert hat, die Perspektive wechseln und mit der veränderten Situation in der Gegenidentifikation weiter arbeiten.

10 Lösungssätze werden durch den Aufstellungsleiter gesprochen. Er hat den Klienten dabei genau im Blick und liest alle weiteren Interventionsschritte und Lösungssätze von der Mimik, Gestik, Atmung, Anspannung und Entspannung des Klienten ab. Die Aufstellung läuft über den Kontakt Klient, Aufstellungsfeld und Aufstellungsleiter. Solange bis der Klient das Aufstellungsbild integriert hat und die tiefere Liebe in den Blick gekommen ist.

11 Lösung im Körper des Klienten verankern.

12 Die Lösung findet sich durch das Aufstellungsfeld. Die Haltung des Leiters ist eine waches bezeugendes Bewusstsein und eine Achtsamkeit für die tieferen Ordnungen der Liebe, die sich in jedem Moment des Lebens entfalten wollen.

13 Der Aufstellungsleiter verzichtet bewusst darauf, etwas herbei führen oder erreichen zu wollen.

14 Auch bei der Püppchenarbeit steht der Aufstellungsleiter im Dienst des Feldes. Handlungen passieren aktiv durchs „Feld“.

(Das Gleiche kann mit Bodenankern durchgeführt werden. Der Aufstellunsgleiter und / oder der Klient stellt sich auf die jeweiligen Positionen und fühlt sich ein. Die kataleptische Hand kann als Hilfsmittel eingesetzt werden.)

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